20250601 schützenfest ecke sagemüller (17)

Elf Tonnen pure Emotion – Nachlese zum Eckenschützenfest

Wie schwer ist die Ecke? Wenn du abends Fragen beantworten kannst, von denen du morgens nicht wusstest, dass es sie gibt, kann es nur ein erfolgreicher Tag mit der Ecke Sagemüller gewesen sein. Das Eckenschützenfest 2025 klärte demnach nicht nur darüber auf, wer die Ecke in den nächsten zwölf Monaten regiert.

Was schon Donnerstag mit dem Kinderschützenfest auf Hof Steinlage seinen Anfang nahm, wurde am Samstag glorreich fortgesetzt. Mit der Abholung des Königspaars Andreas und Bärbel Stiens und dem Rahmenprogramm auf dem Hof waren die ersten Höhepunkte schon lange vor dem ersten Keulenwurf gesetzt. In bester „Wetten, dass…“-Stadtwette-Manier (die Älteren mögen sich erinnern) brachte die Stiens-Fahrzeugwaage die Ecke Sagemüller in besonderer Weise (sehr) nah zusammen: Zusammengedrängt auf den wenigen Quadratmetern Wiegefläche offenbarte die Anzeige schließlich das Eckengesamtgewicht. Über die Anzahl der anwesenden Personen wurde im Einvernehmen Stillschweigen vereinbart, sodass Rückschlüsse auf die Sommerform der einzelnen Lintelerinnen und Linteler nicht zulässig sind.

20250601 schützenfest ecke sagemüller (9)

Mit dem anschließenden Marsch durch den Linteler Norden zu Hof Steinlage setzte sich das bunte Treiben fort und steuerte auf seine traditionellen Höhepunkte zu. Im Vogelwerfen der Jungschützen kapitulierte das hölzerne Federwild nach einem Treffer von Timo Külker. Die Insignien sicherten sich Christian Schürmann (Krone), Finja Martinmaas (Apfel) und Moritz Münstermann (Zepter).

Unterdessen erwies sich Hof Steinlage bei bestem frühsommerlichem Wetter als toller Veranstaltungsort, der sein Wesentliches zur gelassenen und positiven Stimmung des Tages beitragen konnte. Die ganz Kleinen am Schminkstand und auf dem aufgeschütteten Sandberg, die schon etwas Größeren auf der Hüpfburg und die sehr Großen beim an’s Kränzen anschließende entspannte Anlaufnehmen im Schatten der großen Eichen waren nicht nur nah beisammen, sondern immer auch im Blick der (ehemals) Erziehungsberechtigten. Allen gemein ist wie immer die Freude an der fabelhaften Verpflegung, Begegnungen und Gesprächen, dem Feiern – und natürlich die Spannung vor den Würfen auf den großen Vogel.

Hier entwickelte sich eine Dynamik, die – wie später offenbart wurde – am Stammtisch ihren Anfang nahm. Die anwesenden „Stiefelbrüder“ fielen beinahe durchweg durch besonders ambitionierte Würfe auf und so war es schließlich Alexander Eickhoff, der die verbliebenen Vogelreste fachgerecht in zwei gleichgroße Hälften teilte. Vorher erwarfen sich Thomas Walter (Apfel), Uli Wiesbrock (Zepter) und Florian Ruenhorst (Krone) die Insignien für ihre Wohnzimmervitrine. Die in jeder Hinsicht emotionalen Reaktionen nach dem finalen Wurf ließen die Stiefelbrüder wohl erst nach und nach realisieren, dass sie es sind, die im kommenden Jahr mit dem ersten Männerthron die Ecke regieren. Wie das wohl sein wird, ist noch so eine Frage, die sich in Lintel bis dato noch nicht viele gestellt haben dürften.

Die Antwort liefern neben Alexander Eickhoff Benedikt Himmelhaus, Tobias Hinse, Nico Hollenbeck, Pascal Schlüter, Ralf Schöppner, Axel Springer, Peter Verhoff, André und Thomas Walter sowie die Mundschenke Simon Franke, Frank Schürmann und Stefan Vogelsang in den nächsten zwölf Monaten. Angekündigt sind der Aufbau eines Linteler Dreigestirns und Eierlikör als „Thronschnaps“. Darüber, wie sich das auswirkt, könnte die Stiens’sche Fahrzeugwaage dann wieder Auskunft geben.